100 Jahre Dada

Cabaret Voltaire 1916
Eine Nachstellung von Marcel Jancos verschollenen Gemälde »Cabaret Voltaire«, 1916. (c) Susanne Bax

Das Lokal war überfüllt; viele konnten keinen Platz mehr finden. Gegen sechs Uhr abends, als man noch fleißig hämmerte und futuristische Plakate anbrachte, erschien eine orientalisch aussehende Deputation von vier Männlein, Mappen und Bilder unterm Arm; vielmals diskret sich verbeugend. Es stellten sich vor: Marcel Janco der Maler, Tristan Tzara, Georges Janco und ein vierter Herr, dessen Name mir entging. Arp war zufällig auch da und man verständigte sich ohne viel Worte. Bald hingen Jancos generöse »Erzengel« bei den übrigen schönen Sachen, und Tzara las noch am selben Abend Verse älteren Stiles, die er in einer nicht unsympathischen Weise aus den Rocktaschen zusammensuchte.

Hugo Ball: Die Flucht aus der Zeit, 5. Februar 1916.

Heute vor einhundert Jahren begann das, was bald darauf Dada wurde. Ich habe über Hugo Balls Weg ins Cabaret Voltaire ein Buch geschrieben, das vor kurzen im Verbrecher Verlag erschienen ist.

Vorgestern war ich eine Stunde zu Gast bei Radia Obskura und habe mich mit Herrn Daepter darüber unterhalten. Dazwischen liefen Originaltondokumente und schräge Musik. Anhören kann man das hier.

Und heute habe ich auch noch im Kulturradio ein bisschen was zum Thema gesagt. Das steht eine Woche online. Nämlich hier. Außerdem habe ich einen Artikel für das Neue Deutschland geschrieben. Hier ist er nachzulesen.

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