Im Zeichen der kaputten Kirche

Was wir Berliner partout nicht ab können, sind Leute, die Stress machen. Die lassen wir mal schön quasseln und denken dabei an was Schönes, zum Beispiel an eine schicke Blume, herrlich schaumig auf einer frisch gezapften Molle. Leider klappt das nicht immer. Manchmal sind die Stressmacher mehr als bloß blöde Laberköppe. So wie neulich der Typ mit dem Laster. Weiterlesen

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Das unsichtbare KZ und Schindlers Fabrik

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Platz der Helden des Ghettos (Plac Bohaterów Getta)

Auf dem großen Platz, an dem der Verkehr mehrspurig vorbeilärmt, stehen 33 überdimensionierte Stühle aus Bronze. Geometrisch angeordnet, sind sie ein beliebtes Fotomotiv fröhlicher Touristen. Dabei stellen sie ein Symbol dar für eine ewige Leerstelle. Denn die Besitzer der originalen Möbelstücke, die hier im März 1943 abgestellt wurden, haben sich nie wieder auf ihnen niederlassen können. Sie wurden in das nahegelegene Arbeitslager und spätere KZ Płaszów verschleppt oder gleich von der SS erschossen. Weiterlesen

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Nebendenkmal

Die Ereignislosigkeit des Landes ist eine feine Sache, solange sie nicht auf den jährlichen Jahrmarkt im Dorf zutrifft. Oder sie sind zu cool hier, um bei der Disko im Festzelt überhaupt aufzutauchen. Oder wir sind doch zu früh gegangen. Die Beats bummerten jedenfalls noch lange durch die ansonsten stille Landnacht. Das kam schon fast MittelmeerBallermannstimmung auf. Hörst Du die Regenwürmer husten? Hust, Hust. Und weil’s nix zu zeigen gibt, hier noch ein Schild aus dem Berliner Tiergarten, das neben einem Denkmal steht, dabei ist das Schild das viel bessere Denkmal. Denkt mal drüber nach!

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Das Verschwinden des Harald-Juhnke-Schreins

leerevitrineSjuhnkeschreinchockschwerenot: Berlin hat eins seiner Wahrzeichen verloren, und der Aufstand bleibt aus! Das berühmte Foto von Harald Juhnke beim Verzehr einer Pekingente ist aus der Vitrine am Bikinihaus vis-à-vis der Gedächtniskirche verschwunden, denn das chinesische Restaurant von Juhnkes Schwager, das mit diesem Bild jahrzehntelang warb, mußte schließen. Das ist natürlich bedauerlich für Betreiber und Stammgäste, aber wirklich tragisch ist die Auflösung des Harald-Juhnke-Schreins. Als der größte Entertainer und Trinker Berlins im April 2005 starb, wurden hier sogar Blumen niedergelegt. Der Regierende Bürgermeister persönlich sollte sich für die Wiederinstandsetzung dieses Denkmals einsetzen und das Bild auf eigene Kosten zurück in die Vitrine kleben.

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