Dieses Fest läßt sich an jedem Ort nur ein Mal im Jahrhundert feiern. In Wewelsfleth wurde es vor gut zehn Jahren begangen: Das Postleitzahlenfest. Denn am 25.5.99 stand die Postleitzahl 25599 auf dem Kalender. Sehr zu bedauern sind die Orte mit einer Null in der Mitte, da geht so was nie, aber ich muß mir in Berlin wohl auch eine neue Wohnung suchen, die achtundsiebzig Jahre, die mein nächstes Postleitzahlenfest noch hin ist, dauern mir eindeutig zu lang. Endlich mal ein Grund, häufiger umzuziehen! Tagesausflüge sind auch möglich. Das nächste deutsche Postleitzahlenfest findet diesen Sonntag, den 14.6.09, in Falkensee statt. Berliner haben’s da ja nicht so weit hin. Ich kann leider nicht, in Wewelsfleth ist am Wochenende Jahrmarkt.
Alles
Kniendes Schaf
Zum Hinknien finde ich diese Wiese ja nicht gerade.
Dieser Schafschiß überall…
Möah.
Busse fahren hier in der Gegend nicht sooft.
Helmut Heissenbüttel
Heute mal auf der anderen Seite der Stör gewesen. Früher gab’s mal ’ne direkte Fährverbindung zwischen Wewelsfleth und Borsfleth, die haben sie aber eingestellt, als in den siebziger Jahren das Störsperrwerk, die Brücke an der Flußmündung, gebaut wurde. In Borsfleth steht direkt neben der Kirche ein niedliches altes Haus, an dem eine Tafel angebracht worden ist: Hier hat von 1981 bis 1996 Helmut Heißenbüttel gewohnt. Wahnsinn, Helmut Heißenbüttel!
Gleich um die Ecke von Günter Grass ist er gezogen, aber erst als die Fähre nicht mehr fuhr. Obwohl beide in der gleichen Gruppe waren, hätten sie sich wohl eher wenig zu sagen gehabt. Grass ist ja dann auch 1985 weg aus Wewelsfleth.
Wenn die Sonne im Meer versinkt bei Istanbul …
… könnte man meinen, man sei lediglich am Elbstrand und schaue auf das Kernkraftwerk von Brokdorf.
Flaschen überall
Gunnar Schupelius verträgt die Hitze ja wohl auch gar nicht. In der heutigen BZ schreibt er gegen das Trinken aus Flaschen an. Und das, wo die BZ doch auch eine BauarbeiterZeitung ist. Erwartet Schupelius, daß auf Gerüsten und in Bauwagen zukünftig Bier aus dem Glas getrunken wird?
Ich find’s allerdings auch widerlich, daß der Mensch ständig trinken muß. Und abends laufen überall Leute mit Wodka- und Jägermeisterpullen in der Hand herum! Und in der U-Bahn trinken sie Becksbier! Geht’s noch? Können die nicht gefälligst aus Gläsern trinken oder wenigstens aus Eimern?!
Rattenjagd
Bin wieder da, also hier. Und auch wenn ich von zu Hause gekommen bin, war das Zurückkommen ins Döblinhaus wie ein Heimkommen. Was ist so passiert? frage ich die Mitbewohner. Was soll schon passiert sein, nichts, das ist hier ja das Schöne. Immerhin ist der Kampf gegen die Ratten in die heiße Phase getreten. Eine wurde mittlerweile erlegt, die zweite tobte in der Tonne für Verpackungsmüll und durfte gehen. Vorhin habe ich sie aber wiedergesehen, erneut beim Verpackungsmüll. Vielleicht war’s aber auch ‘ne Cousine. Ich schreibe lieber draußen im Garten. Bestes Wetter, aber nur im Garten. In meinem Text hat es gerade geschneit. Hoffentlich kacken mir die Ratten Tauben im Baum nicht wieder auf den Kopf.
Da klappt doch glatt die Straße hoch
Und kaum ist hier der Sommer ausgebrochen, muß ich auch schon wieder mein Köfferchen packen und durchs Land düsen.
Geballer
Wewelsfleth ist ein sehr ruhiger Ort, besonders in der Nacht. Doch gestern hallten Schüsse durchs Dunkel, dazu raunzte eine fiese Stimme amerikanisch. Glücklicherweise war die Gefahr rein virtuell. Im ersten Stock des Hauses, in dem sich das Blumengeschäft befindet und dessen Fassade nachts sehr hell beleuchtet ist, saß ein Mann neben dem angeklappten Fenster und spielte den Geräuschen zufolge Ballerspiele.
Nachtrag von Montag, 22. Juni
Die Ortskundigen unter den Mitlesenden werden es bemerkt haben. Das nächtens hell beleuchtete Haus ist das neben dem Blumenladen. Es hat keine öffentlich bekannte Funktion, außer daß es das Haus neben dem Blumenladen ist und das Haus neben dem Haus neben der Sparkasse. Und einer seiner Bewohner spielt eben Ballerspiele. Weiterlesen
Im Zuckerkreis des Südens
Laut Greenpeace erhält die Lufthansa EU-Agrarsubventionen für Zucker und Kaffeesahne, die ihre Fluggäste zum Heißgetränk serviert bekommen. Erstaunlich.
Nun bin ich kein investigativer Journalist und habe keine Zeit, mich näher damit zu befassen, doch die Sache mit der Lufthansa wollte ich schon mal nachprüfen und muß sagen: So einfach ist das gar nicht. Aber als Suchmaschinendetektiv findet man das dann schon. Weiterlesen