Hier und Da. Notizen aus einem Land, in dem es stinkt.

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Kann man Nazis wiederverwerten?

Ich habe langsam keine Lust mehr. Das kann doch echt nicht sein! Bin ich umgeben von Idioten? Umzingelt von Schlechtmenschhorden, die den letzten Rest Anstand und Moral, der durch ihre matschigen Denkorgane schlingerte, gegen ein paar Pullen warmen Fusel der Marke Extraübel eingetauscht haben? Ich schalte morgens das Radio an, und im Radio sagt ein Oberschlauer mit osteuropäischem Akzent, alle Fremden, die nach Deutschland kämen, täten das illegal, weil ihr Herkunftsland ja ein sicheres sei. Nur meint er mit Herkunftsland das letzte Land, durch das sie gereist sind, also Österreich zum Beispiel. Weiterlesen

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Gras über Narben der Geschichte

Hier wohnte Amon Göth
Hier wohnte Amon Göth

Das Haus von Amon Göth wird derzeit grundsaniert. Es ist auch in einem äußerst schlechten Zustand. Dem Dach fehlen sämtliche Balken, einigen Fenstern die Scheiben. Man könnte meinen, der Abriss stünde kurz bevor, doch der neue Eigentümer plant den Umbau zu einem Mehrfamilienhaus. Bald werden wieder Menschen in der Villa eines Massenmörders wohnen. Wie sich das wohl anfühlt?

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Im Keller Deutschlands

Dienstag war in Krakau wohl der letzte richtige Sommertag. 32°C im Schatten. Doch dort, wo ich Dienstag hingefahren bin, gibt es keinen Schatten, obwohl ein metaphorischer Schatten für immer über diesem Ort liegen wird. Denn Dienstag war ich in Birkenau. Manche müssen bei diesem Ortsnamen kurz nachdenken, nicht so wie bei Auschwitz. Auschwitz ist der Inbegriff des Bösen, aber die Vernichtung fand in Birkenau statt. Weiterlesen

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Das unsichtbare KZ und Schindlers Fabrik

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Platz der Helden des Ghettos (Plac Bohaterów Getta)

Auf dem großen Platz, an dem der Verkehr mehrspurig vorbeilärmt, stehen 33 überdimensionierte Stühle aus Bronze. Geometrisch angeordnet, sind sie ein beliebtes Fotomotiv fröhlicher Touristen. Dabei stellen sie ein Symbol dar für eine ewige Leerstelle. Denn die Besitzer der originalen Möbelstücke, die hier im März 1943 abgestellt wurden, haben sich nie wieder auf ihnen niederlassen können. Sie wurden in das nahegelegene Arbeitslager und spätere KZ Płaszów verschleppt oder gleich von der SS erschossen. Weiterlesen

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Nacht und Nebel

Passend zum siebzigsten Jahrestag der Reichspogromnacht hat sich eine Neuköllner Kunstinitiative den knackigen Nazi-Slogan »Nacht und Nebel« auf die Fahnen geschrieben. Als Sponsoren und Partner treten unter anderem die tageszeitung, der Rheinische Merkur und diverse staatliche Stellen auf, und da frage ich mich schon, wieso da keiner mal was gesagt hat. Wissen die alle nichts mehr vom „Nacht-und-Nebel-Erlaß“ Hitlers? Weiterlesen

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