Neulich im Atomkraftwerk

brokdorf4kmGestern waren wir im Atomkraftwerk Kernkraftwerk. Von ›Atomkraft‹ spricht hier niemand. Allenfalls Albert Einstein. In großen roten Lettern wird er an der Wand des Konferenzsaals im Besucherzentrum des Kraftwerks Brokdorf zitiert: »Welch triste Epoche, in der es leichter ist, ein Atom zu zertrümmern, als ein Vorurteil!«

›Plutonium‹ wird ebenfalls nur ungern in den Mund genommen. ›Uran‹ aber ist okay. Uran ist schließlich ein Rohstoff und im Grunde ein heimischer Primärenergieträger, weil er sich prima bevorraten läßt. So ‘n Kilo Natururan hat den gleichen Energiegehalt wie 18.900 Kilogramm Steinkohle. Und den Platz braucht man ja auch erstmal. Oder Braunkohle! Weiterlesen

Teile diesen Beitrag mit der Welt

Wo ist Landschildkröte Hulda?

fundsachen_wilsterNebenstehende Bekanntmachung entnehme ich der Wochenzeitung Dat Keesblatt ut Wilster vom heutigen Tag. Hier in Wewelsfleth wurde schon vor Wochen nach der Landschildkröte Hulda gefahndet. Den hier zu sehenden Aushang habe ich bereits am 22. Juni fotografiert.hulda

Mich interessiert ja, ob das gefundene Fahrrad zu dem Fahrradschloß gehört und ob da vielleicht sogar ein Zusammenhang besteht. Zwischen Landscheide und Ecklak liegen nur knapp fünf Kilometer! Ich denke, ein Verbrechen kann nicht ausgeschlossen werden.

Teile diesen Beitrag mit der Welt

Aux Armes et Cætera

Tapferkeit und soldatische Ehre sind mir ziemlich fremd. Trotzdem beeindruckt mich die Konsequenz mancher Kriegshelden. Nehmen wir Michel Ney, Marschall unter Napoleon, der ihn le „brave des braves“, also den Tapfersten der Tapferen genannt haben soll. Für den kämpfte er bis zum Schluß. In der Schlacht bei Waterloo sollen ihm fünf Pferde unterm Arsch weggeschossen worden sein, zuletzt habe er zu Fuß gekämpft, in der Hoffnung, die Niederlage noch abzuwenden. Danach lehnte er ab, aus Frankreich zu fliehen und wurde wegen Hochverrat zum Tode verurteilt. Das Urteil wurde am 7. Dezember 1815 vollstreckt, doch das Kommando dazu soll er selbst gegeben haben. Wikipedia überliefert folgende Worte: „Soldaten, wenn ich den Feuerbefehl gebe, schießt auf mein Herz. Wartet auf den Befehl. Es wird der Letzte sein, den ich euch gebe. Ich protestiere gegen meine Verurteilung. Ich habe in hundert Schlachten für Frankreich gekämpft, aber nicht eine gegen es […] Soldaten schießt!“
Und – zur Feier des Tages – jetzt alle: Aux Armes et Cætera.

Teile diesen Beitrag mit der Welt

Postleitzahlenfest

Dieses Fest läßt sich an jedem Ort nur ein Mal im Jahrhundert feiern. In Wewelsfleth wurde es vor gut zehn Jahren begangen: Das Postleitzahlenfest. Denn am 25.5.99 stand die Postleitzahl 25599 auf dem Kalender. Sehr zu bedauern sind die Orte mit einer Null in der Mitte, da geht so was nie, aber ich muß mir in Berlin wohl auch eine neue Wohnung suchen, die achtundsiebzig Jahre, die mein nächstes Postleitzahlenfest noch hin ist, dauern mir eindeutig zu lang. Endlich mal ein Grund, häufiger umzuziehen! Tagesausflüge sind auch möglich. Das nächste deutsche Postleitzahlenfest findet diesen Sonntag, den 14.6.09, in Falkensee statt. Berliner haben’s da ja nicht so weit hin. Ich kann leider nicht, in Wewelsfleth ist am Wochenende Jahrmarkt.

Teile diesen Beitrag mit der Welt

Helmut Heissenbüttel

heissenbuettelklingelHeute mal auf der anderen Seite der Stör gewesen. Früher gab’s mal ’ne direkte Fährverbindung zwischen Wewelsfleth und Borsfleth, die haben sie aber eingestellt, als in den siebziger Jahren das Störsperrwerk, die Brücke an der Flußmündung, gebaut wurde. In Borsfleth steht direkt neben der Kirche ein niedliches altes Haus, an dem eine Tafel angebracht worden ist: Hier hat von 1981 bis 1996 Helmut Heißenbüttel gewohnt. Wahnsinn, Helmut Heißenbüttel!

Gleich um die Ecke von Günter Grass ist er gezogen, aber erst als die Fähre nicht mehr fuhr. Obwohl beide in der gleichen Gruppe waren, hätten sie sich wohl eher wenig zu sagen gehabt. Grass ist ja dann auch 1985 weg aus Wewelsfleth.

Teile diesen Beitrag mit der Welt

Flaschen überall

Gunnar Schupelius verträgt die Hitze ja wohl auch gar nicht. In der heutigen BZ schreibt er gegen das Trinken aus Flaschen an. Und das, wo die BZ doch auch eine BauarbeiterZeitung ist. Erwartet Schupelius, daß auf Gerüsten und in Bauwagen zukünftig Bier aus dem Glas getrunken wird?

Ich find’s allerdings auch widerlich, daß der Mensch ständig trinken muß. Und abends laufen überall Leute mit Wodka- und Jägermeisterpullen in der Hand herum! Und in der U-Bahn trinken sie Becksbier! Geht’s noch? Können die nicht gefälligst aus Gläsern trinken oder wenigstens aus Eimern?!

Teile diesen Beitrag mit der Welt