Die Mentalität der Menge

»Die Mentalität der Menge: das ist eine Summe von Ziel- und Ratlosigkeit, von Verzweiflung und kleiner Courage, von Opportunismus und Weichlichkeit, von verkappter Sentimentalität und überhobener Arroganz. Die Mentalität der Menge: das ist ihr schlechtes Gewissen, das sind ihre Fälscher und Wortverdreher, ihre ›jahraus jahrein galoppierenden Federn‹ und Denunzianten, ihre Spitzel und Rabulisten, ihre Großmäuler, Demagogen und Faselhänse. Ein heilloses Konzert! Eine Orgie seltsamer Verzerrung! Wehe dem Land, wo solche Mentalität den Geist überschreit, aber dreimal wehe dem Land, wo sie allein nur herrscht und sich selbst für den Geist hält. Verhärtung, Zerrissenheit, Korruption verhindern das Maß und die Norm; Tobsucht und Wut sind Trumpf. Solch Land ist verloren und weiß es nicht.«

Aus Hugo Ball: Zur Kritik der deutschen Intelligenz, 1919

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How I revolutionized Rock’n’Roll

passion_coverYeah! Mein erster Text in einem Kunstkatalog! Und dann auch noch so’n schöner. Also der Katalog. Der Text halt so’n Text. Immerhin von mir. Und es gibt eine englische Fassung. Die gefällt mir fast besser als die deutsche. Passt auch gut zum Thema. Rock’n’Roll, Alta!

Die Ausstellung ist auch voll der Rock! Geht darin um Fan-Verhalten und Kunst. Im Bethanien. Also nicht, das mal besetzt war (gibt da so’n Lied), sondern im Künstlerhaus Bethanien am Kotti. Sollte man mal hingehen. Der Eintritt ist sogar frei. Weiterlesen

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Heute ist mein Geburtstag

Ein schöner Geburtstag, also vom Datum her. Darauf war ich schon immer stolz. Klar, ich kann nicht so richtig was dafür, doch zumindest habe ich mich seinerzeit angestrengt, schneller rauszukommen als geplant. Und so bin ich in der Mitte des Jahres geboren. Der Jahrestagekalender meldet für den 2. Juli Geburten von zwei Literaturnobelpreisträgern, zwei weiteren Autoren, einer Regisseurin, einem Komponisten, zwei Physikern, einem Orgelbauer und nur einem König.

Das ist doch eine illustre Geburtstagsgesellschaft! Schade, dass nicht noch n Papst dabei ist.

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Gerhard Schröder – zehn Jahre Misstrauen

Heute jährt sich das mit Absicht verlorene Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Schröder zum zehnten Mal. Gleichzeitig ist dies der Tag, an dem die Handlung meines ersten Romans einsetzt. Den habe ich damals einen »historischen Gegenwartsroman« genannt, weil er das nun mal ist: erlebte Geschichte erzählt im Präsens.

Mein ursprünglichen Plan, in Echtzeit zu schreiben, musste ich bald aufgeben. Weiterlesen

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