Flimmerwissen – Erkenntnisse vor der Glotze (1)

In James Bond 007 – Goldfinger (1964) sieht man kurz an einem Hangargiebel einen Flugbanner mit der Aufschrift »Pussy Galore’s Flying Circus«. Der Name der Fliegerstaffel von Frau Galore hat erstaunliche Ähnlichkeiten mit dem Titelbanner aus der zweiten Staffel von Monty Python’s Flying Circus, die 1970 ausgestrahlt wurde.

Sind also die von den Pythons gestreuten und auch bei Wikipedia verbreiteten Gerüchte über die Namensgebung bis hin zu angeblichen Vorformen wie »Gwen Dibley’s Flying Circus« lediglich Ablenkungsmanöver und die berühmteste Komikergruppe Britanniens hat ihren Namen in Wahrheit vom berühmtesten Spion des gleichen Landes bzw. von einer seiner Ge(gen)spielinnen?

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Hier ist Berlin!

Heute vor 50 Jahren ging die ZDF-Hitparade auf Sendung. Bevor ich ihr regelmäßiger und leidenschaftlicher Zuschauer wurde, sollten noch einmal gut zehn Jahre vergehen. Aber heutzutage lässt sich auch längst Vergangenes zurück auf den Bildschirm zaubern. Daher erlaube ich mir eine oberflächliche und doch beispielhafte Betrachtung.

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Das unsichtbare KZ und Schindlers Fabrik

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Platz der Helden des Ghettos (Plac Bohaterów Getta)

Auf dem großen Platz, an dem der Verkehr mehrspurig vorbeilärmt, stehen 33 überdimensionierte Stühle aus Bronze. Geometrisch angeordnet, sind sie ein beliebtes Fotomotiv fröhlicher Touristen. Dabei stellen sie ein Symbol dar für eine ewige Leerstelle. Denn die Besitzer der originalen Möbelstücke, die hier im März 1943 abgestellt wurden, haben sich nie wieder auf ihnen niederlassen können. Sie wurden in das nahegelegene Arbeitslager und spätere KZ Płaszów verschleppt oder gleich von der SS erschossen. Weiterlesen

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Der Ins-Bild-Latscher

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Ich war neulich im Fernsehen. Live im RBB. In meiner Lieblingssendung, der Berliner Abendschau. Großaufnahme meiner Fresse. Berichtet wurde von einer Feier, deren Gast ich sein durfte. Das Literarische Colloquium in Wannsee feierten seinen fünfzigsten Geburtstag, und viele prominente Autoren, die ich teilweise sehr verehre, waren gekommen. Aber wer war im Fernsehen? Icke. Weiterlesen

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Hotte or Notte

schwarzrotgoldbaerenIm Fernsehen läuft auf allen Kanälen die Obercastingshow Hotte or Notte. Und wir kauen auf schwarzen, roten und gelben Bären rum. Die Spannung singt ein klebriges Lied.

Die Notte hat es nicht geschafft. Dafür ist Wolfsburg Fußballmeister. Wolfsburg! Die Autostadt. Und nächstes Jahr wird Legoland Weltmeister, wir werden uns noch wundern.

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Mit links

Hurra! Deutschlands Großpoet Durs Grünbein hat vorm Fernseher Obama beim Unterschreiben zugeschaut und dabei bemerkt, daß „dieser Mensch Linkshänder ist“. Und jetzt hofft Grünbein, „dass mit ihm der erste Dialektiker der amerikanischen Geschichte ins Weiße Haus einzieht“. Doch nicht, weil dieser Mensch Linkshänder ist, oder? Wo doch zumindest James A. Garfield, Herbert Hoover, Harry Truman, Gerald Ford, Ronald Reagan, George Bush d. Ä. und Bill Clinton auch mit links unterschreiben bzw. unterschrieben haben. Al Gore und John McCain übrigens auch.

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Wer säuft hat Recht

Spiegelonlein berichtet, Hugo Egon Balder plane eine Saufshow mit Prominenten. Die solle Der Klügere kippt nach heißen. Die Idee erinnert sehr an das Konzept von Max Goldts Radiotrinkerin. Direkt darunter findet sich die Meldung, in Ulm sei ein Orthopäde im Operationssaal betrunken zusammengebrochen, nachdem er einem Patienten ein neues Hüftgelenk eingesetzt hatte. Er habe abends Rotwein getrunken und nachts, weil er nicht schlafen konnte, noch ein paar Quittenschnäpse hinterhergekippt. Da er ja pflichtgemäß seiner Arbeit nachgegangen und erst dann zusammengeklappt ist, kann ich in diesem Geschichtchen nichts Skandalöses finden. Weiterlesen

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Frau im Mond

In Fritz Langs großartigen, aber nur noch Eingeweihten und arte-Zuschauern bekannten letzten Stummfilm Frau im Mond wird eine Rakete zum Mond geschossen. Die Bilder sind eindrucksvoll, einige technische Details sogar bemerkenswert, wäre nur die Geschichte nicht so hanebüchen, aber das haben die Drehbücher, die Thea von Harbou für Fritz Lang geschrieben hat, leider immer an sich: Die Visionen sind stark, doch die Handlung ist Murks, auch wenn sie durchaus spannend ist.

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Six Feet Under

Gestern lief die allerletzte Folge von Six Feet Under, die ich für eines der besseren Erzeugnisse Fernsehschaffender halte. Das, was damals als Comedyreihe über eine Bestatterfamilie angekündigt wurde, hat sich als eine teilweise an Grenzen gehende Familienserie herausgestellt, die sich Zeit für die Entwicklung ihrer Figuren nimmt und immer auch ihre Ängste und Wünsche dokumentiert, so daß sie mit der Komplexität eines Romans durchaus mithalten kann. Weiterlesen

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