Dada in Davos

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1916, inmitten des Ersten Weltkriegs, entstand im Zürcher Cabaret Voltaire Dada. Initiiert worden ist diese Künstlerkneipe von Hugo Ball mit Emmy Hennings. Balls Freund Klabund hielt sich wegen seiner Tuberkuloseerkrankung von Mitte Februar bis Ende März 1916 in Davos auf. Anschließend kam er nach Zürich, wo er auch im Cabaret Voltaire auftrat. Dem Paar Hennings/Ball legte er nahe, im Luftkurort aufzutreten. »Klabund meinte, das sei aussichtsvoll«, schreibt Ball in einem Brief. Doch der ursprüngliche Plan, im Winter 1916/17 Dada nach Davos zu bringen, wird nicht realisiert.
Einhundert Jahre später besteht die Möglichkeit, dies in einer Rekonstruktion nachzuholen und gleichzeitig den rasanten Weg Hugo Balls zum Dadaismus nachzuzeichnen. Ball, der als Direktor des Cabaret Voltaire und Erfinder der Lautgedichte einen großen Anteil an der Entstehung Dadas hatte, verließ die Bewegung erstmalig direkt nach ihrer Gründung.
Durch den Vortrag von Gedichten, Pamphleten und Berichten von Ball, Hennings und deren Mitstreitern Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck und Hans Arp veranschaulicht Thilo Bock wie Dada Dada wurde. Außerdem liest er die schönsten Fußnoten aus seinem soeben im Verbrecher Verlag veröffentlichten Buch über Ball und die literarische Bühne.

Dada in Davos – das wäre keine große Liebe geworden, aber doch ein Vorbote der Avantgarde in den Alpen.

 

Dada in Davos. Rekonstruktion eines abgesagten Auftritts.
Thilo Bock liest Hugo Ball und Emmy Hennings.

Freitag, 16. September 2016, 20.00 Uhr
Kircher Museum Davos
Promenade 82, CH-7270 Davos Platz

 

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