Habe mir vorgestern Nirvanas Nevermind gekauft. Die hatte ich bislang nur als Kassette. Dachte, wird mal Zeit, das Werk in meine Sammlung einzureihen. 1992 war ich kurz davor, in Prag eine billige tschechische Pressung zu erwerben. Woran das gescheitert ist, weiß ich nicht mehr. Nevermind ist vor zwanzig Jahren erschienen. Ich weiß noch, wie ich die Platte kurz nach Erscheinen bei einem Freund das erste Mal gehört habe. Damals hieß es, Nirvana wären das nächste große Ding. Ich fand ja Hole besser.
Zwanzig Jahre! Als ich mich so ab 1987 für die Beatles begeistert habe, dachte ich, ich verehrte Musik aus längst vergangener Zeit. Die Band hatte sich vor meiner Geburt aufgelöst, und John Lennon war seit sieben Jahren tot. Das Weiße Album habe ich neunzehn Jahre nach Erscheinen gekauft. Daß ich es inzwischen länger besitze als es damals auf dem Markt war, läßt mich fast ein bißchen sentimental werden.
Genauso wie der »Hinweis«, die der große, böse virtuelle Gemischtwarenhändler beim Angebot der Nirvana-CD plaziert: »Diese CD enthält einen sogenannten ›Hidden Track‹, der ca. 10 Minuten nach dem Ende von ›Something In The Way‹ beginnt.« Ja, ja, Hidden Tracks war damals auch groß in Mode. Und sind im Zeitalter von MP3s unvorstellbar. Wer lädt sich schon minutenlange Stille aufs Gerät? Und Kurt Cobain hat sich vor fast siebzehn Jahren den Kopf weggeschossen.