Literatour zu LSD

literatourFür alle Literatur lesenden und schreibenden Menschen gibt es seit einiger Zeit den Literaturport Berlin-Brandenburg. Dort gibt es einen Veranstaltungskalender, ein Autorenlexikon, Wettbewerbstermine, Audiofiles mit Lesungen von teils noch unveröffentlichten Texten, und nun gibt es auch die Literatouren. Einige Berliner Autoren sind mit dem Fotografen Tobias Bohm im Schlepptau zu besonderen Berliner Orten gegangen und haben dann darüber geschrieben. Tilman Rammstedt, Bas Böttcher und ich haben den Anfang gemacht, weitere Autoren folgen im Laufe des Jahres, die nächsten bereits diesen Monat. Meine Tour ist eigentlich keine Tour, denn sie bewegt sich nicht von der Stelle. Ich beschreibe darin einen Abend bei LSD – Liebe statt Drogen und meinen Weg zu den Berliner Lesebühnen. Und anhören kann man sich das auch, die MP3 ist fast eine halbe Stunde lang, inklusive O-Töne.

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Nur eine Rolle

In der U-Bahn ein junger Bärtiger mit runder Brille und dunklem Zopf. Seine legere Kleidung ist grau und schwarz, aber auf dem Kopf trägt er einen grünen dreispitzigen Hut mit angedeuteter Patina, der eher auf die Theaterbühne oder einen Dreimaster paßt als Samstag abends in die U9. Er liest konzentriert in einem großformatigen Buch, das Zeichnungen von Segelschiffen enthält. Ich bin begeistert. Später sehe ich auf dem Einband, es ist ein Buch zum Rollenspiel Schwarzes Auge. Anerkennend stelle ich still fest, daß mein Gegenüber seine Rolle überzeugend verkörpert.

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Kleinbär Knut

knut (c) thilo bockKleinbär Knut wurde heute der Öffentlichkeit vorgeführt. Und ich war auch da. Das Frühlingswetter schien sonnig ins Schlafzimmer und der Zoo ist nicht so weit, ich hatte sowieso nichts zu tun, also habe ich mich zwischen die professionellen und privaten Kameras aus aller Welt gestellt und natürlich auch meine eigene kleine Knipse gezückt. Dieser Eisbär ist aber auch niedlich, ein lebendiges Kuscheltier! So einen hätte hier jeder gerne zu Hause, aber bitte einen, der immer so klein und flauschig bleibt. Trotzdem ist es schon erstaunlich, daß ausgerechnet dieses Tierbaby weltberühmt geworden ist. Nun bin ich kein großer Tierfreund (ich esse die ja nicht mal!), aber heute im Zoo habe ich mich schon gefragt, ob man eine derartige Haltung unter ethischen Gesichtspunkten gutheißen kann. Ich weiß, daß das keine wahnsinnigen Erkenntnis ist, aber ich war seit acht Jahren nicht mehr im Zoo und investiere ansonsten auch wenige Gedanken dorthin, doch beim Anblick der ausgewachsen Eisbären, die entweder schläfrig in der Sonne liegen oder mit an Hospitalismus erinnernden Bewegungen beschäftigt sind, während ihre Artgenossen in freier Wildbahn bis zu 50 Kilometer am Tag zurücklegen, drängt sich mir schon die Frage auf, wieviel Würde eigentlich ein Tier verdient hat. Weiterlesen

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