1916, inmitten des Ersten Weltkriegs, entstand im Zürcher Cabaret Voltaire Dada. Initiiert worden ist diese Künstlerkneipe von Hugo Ball mit Emmy Hennings. Balls Freund Klabund hielt sich wegen seiner Tuberkuloseerkrankung von Mitte Februar bis Ende März 1916 in Davos auf. Anschließend kam er nach Zürich, wo er auch im Cabaret Voltaire auftrat. Dem Paar Hennings/Ball legte er nahe, im Luftkurort aufzutreten. »Klabund meinte, das sei aussichtsvoll«, schreibt Ball in einem Brief. Weiterlesen
Meine Bücher
Bock mit Ball bei Brecht
»Dada Weltkrieg und kein Ende, Dada Revolution und kein Anfang«, sagte Hugo Ball am 14. Juli 1916 im Zürcher Zunfthaus zur Waag und entließ an diesem Abend mit seinen »Freunden und Auchdichtern« den Dadaismus in die Welt, auf dass sie dada werde.
Dieses Ereignis muss gefeiert werden. Weiterlesen
Zig Sioux im Schwips
Im Solinger Zentrum für verfolgte Künste läuft derzeit die Ausstellung War einmal ein Bumerang. Der Maler Joachim Ringelnatz kehrt zurück, zu der kleiner feiner Katalog erschienen ist. In ihm befindet sich auch ein kurzer Text von mir, für den ich mich von einer Zeichnung des Dichters inspirieren ließ. Der Katalog ist leider bereits vergriffen, aber die Texte lassen sich hier nachhören. Die phantastischen Bilder kann man sich leider nur in Solingen anschauen.
Wie wird man Dadaist? Bock liest Ball.
Weil ich gerade so schön in Feierlaune bin wegen der Eröffnung des Cabaret Voltaire vor 100 Jahren und der Veröffentlichung meines sich darauf beziehenden Buches, setzte ich noch einen drauf und lade ein zum Dada-Abend.
Ich erzähle, wie das damals so war, als Hugo Ball, Emmy Hennings, Tristan Tzara, Richard Huelsenbeck und Hans Arp in Zürich ganz Dada wurden und rezitierte ihre besten Texte aus dieser Zeit. So werde ich auch ein dreistimmiges Simultangedicht allein und live zum Vortrag bringen. Dazu gibt’s die schönsten Fußnoten aus meiner Doktorarbeit. Weiterlesen
100 Jahre Dada
Das Lokal war überfüllt; viele konnten keinen Platz mehr finden. Gegen sechs Uhr abends, als man noch fleißig hämmerte und futuristische Plakate anbrachte, erschien eine orientalisch aussehende Deputation von vier Männlein, Mappen und Bilder unterm Arm; vielmals diskret sich verbeugend. Es stellten sich vor: Marcel Janco der Maler, Tristan Tzara, Georges Janco und ein vierter Herr, dessen Name mir entging. Arp war zufällig auch da und man verständigte sich ohne viel Worte. Bald hingen Jancos generöse »Erzengel« bei den übrigen schönen Sachen, und Tzara las noch am selben Abend Verse älteren Stiles, die er in einer nicht unsympathischen Weise aus den Rocktaschen zusammensuchte.
Hugo Ball: Die Flucht aus der Zeit, 5. Februar 1916.
How I revolutionized Rock’n’Roll
Yeah! Mein erster Text in einem Kunstkatalog! Und dann auch noch so’n schöner. Also der Katalog. Der Text halt so’n Text. Immerhin von mir. Und es gibt eine englische Fassung. Die gefällt mir fast besser als die deutsche. Passt auch gut zum Thema. Rock’n’Roll, Alta!
Die Ausstellung ist auch voll der Rock! Geht darin um Fan-Verhalten und Kunst. Im Bethanien. Also nicht, das mal besetzt war (gibt da so’n Lied), sondern im Künstlerhaus Bethanien am Kotti. Sollte man mal hingehen. Der Eintritt ist sogar frei. Weiterlesen
Gerhard Schröder – zehn Jahre Misstrauen
Heute jährt sich das mit Absicht verlorene Misstrauensvotum gegen Bundeskanzler Schröder zum zehnten Mal. Gleichzeitig ist dies der Tag, an dem die Handlung meines ersten Romans einsetzt. Den habe ich damals einen »historischen Gegenwartsroman« genannt, weil er das nun mal ist: erlebte Geschichte erzählt im Präsens.
Mein ursprünglichen Plan, in Echtzeit zu schreiben, musste ich bald aufgeben. Weiterlesen
Meine erste CD
Meine Stimme hat sich von mir losgesagt. Jetzt könnt Ihr sie auch ohne mich mit nach Hause nehmen. Wenn Ihr die CD erwerbt. Das geht, nach meiner Kenntnis ist das sofort, unverzüglich möglich. Die offizielle Übergabe an die Weltöffentlichkeit findet dann am 29. Mai in der Z-Bar statt.
Die Letzten werden die Ärzte sein
Es gibt ein neues Buch! Daniela Böhle und Paul Bokowski haben eine Anthologie herausgegeben, voll mit kranken Geschichten. Zwei davon habe ich geschrieben. Die Letzten werden die Ärzte sein ist der ideale Begleiter ins Wartezimmer. Ein angemessenes Geschenk für gute Genesungswünsche. Und selbst Ärzte können hier garantiert auch was lernen.
Wie immer zu erwerben beim Buchhändler Eures Vertrauens oder direkt beim Verlag.
Mein neuer Roman
Ich bin so aufgeregt wie zuletzt als Kind vier Tage vor Weihnachten.
Denn mein neuer Roman Tempelhofer Feld wird momentan ganz gut angenommen. Gefühlt andauert spaziere ich mit Journalistinnen und Fotografen über den Gegenstand des Buches, das Radio Fritz einen »sprachlich feinen Freiluftroman« genannt hat.
Aber zuvorderst sollen Bücher ja gelesen werden. Deshalb gehe ich mit gutem Beispiel voran und lese mein eigenes vor. Nicht alles, weil ich ja im Laufe des Abends noch auf ihn anstoßen will. Unter anderem mit Jakob Hein, der gesagt hat, Tempelhofer Feld sei »wie gemacht für diesen Sommer«. Am Dienstag im Heimathafen Neukölln wird er aufpassen, dass ich nicht zu viel daraus vorlese und mich vermutlich in ein Gespräch verwickeln.