Alice

thiloliestimgartenUnlängst las ich ein Buch. Ein dünnes Buch. Ein Samstagnachmittagsbuch. Ein leichtes Buch, trotz des düsteren Themas. In ihm sterben nämlich fünf Männer. Zwei sind genaugenommen schon gestorben. Einer lange vor der Handlungszeit, der andere irgendwann zwischen Kapitel drei und vier. Wenn es denn Kapitel sind. Es könnten auch Erzählungen sein. Episoden. Jede widmet sich einem dieser Männer.

Die ersten beiden kannte ich. Weiterlesen

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Leseerfahrungen

Schreibt ein Autor für sein Publikum? Ja und nein. Ich jedenfalls muß mir „mein“ Publikum sowieso erstmal suchen beziehungsweise das Publikum muß mich finden (Hallo Publikum, willkommen beim Bockblog!). Daher schreibe ich in erster Linie so wie es mir gefällt, also wie ich glaube, daß die Sprache, mit der ein Text erzählt wird, authentisch wirkt und zum Erzähler paßt. Weiterlesen

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Die Freiheit des Selbständigen

Immer wieder stolpere ich über die Formulierung, jemand sei „freier Autor und Redakteur“. Oder bilde ich mir das nur ein? Ich werfe die Suchmaschine an und erfahre nach siebzehn Sekunden, daß das weltweite Gewebe deutscher Sprache „ungefähr 450“ freie Autoren und Redakteure verzeichnet. Die weibliche Form existiert natürlich auch, sogar etwas häufiger, nämlich „ungefähr 466“ Mal. Als junger Mensch fand ich es erstrebenswert, auch mal ein freier Autor zu werden, so steht ja auch immer in den Klappentexten dieser Bücherwelt. Weiterlesen

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Mein erster Roman

Es ist da! Nagelneu und kommt mir dennoch vor wie ein alter Bekannter. Kein Wunder. Ende Juni 2005 habe ich die ersten Worte dafür aufgeschrieben, ab Ende Februar 2009 kann sie endlich jeder, der Augen zum Lesen hat, auch lesen. Und noch über einhunderttausend andere auf vierhunderteinundsiebzig Seiten. Bei den zwei Korrekturdurchgängen im letzten Dezember habe ich zwar zwischenzeitlich bereut, so ein dickes Buch geschrieben zu haben, aber jetzt bin ich schon ein bißchen stolz darauf.

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Literatour zu LSD

literatourFür alle Literatur lesenden und schreibenden Menschen gibt es seit einiger Zeit den Literaturport Berlin-Brandenburg. Dort gibt es einen Veranstaltungskalender, ein Autorenlexikon, Wettbewerbstermine, Audiofiles mit Lesungen von teils noch unveröffentlichten Texten, und nun gibt es auch die Literatouren. Einige Berliner Autoren sind mit dem Fotografen Tobias Bohm im Schlepptau zu besonderen Berliner Orten gegangen und haben dann darüber geschrieben. Tilman Rammstedt, Bas Böttcher und ich haben den Anfang gemacht, weitere Autoren folgen im Laufe des Jahres, die nächsten bereits diesen Monat. Meine Tour ist eigentlich keine Tour, denn sie bewegt sich nicht von der Stelle. Ich beschreibe darin einen Abend bei LSD – Liebe statt Drogen und meinen Weg zu den Berliner Lesebühnen. Und anhören kann man sich das auch, die MP3 ist fast eine halbe Stunde lang, inklusive O-Töne.

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Michael Stein

Vergangenen Mittwoch um drei Uhr in der Nacht ist Michael Stein nach monatelanger Krankheit gestorben. Ich habe ihn kaum gekannt, so daß es verlogen wäre, ihn wie einen Freund oder auch nur guten Bekannten zu betrauern. Doch ist mit ihm ein herausragender Bühnenkünstler abgetreten, ein kompromißloser Provokateur, der oftmals besser zu verstören vermochte als zu begeistern, und dessen Aktionen nachhaltiger waren als man das im Augenblick ihrer Durchführung gedacht hätte. Weiterlesen

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Ein Mann wie der Wind

domkeEs ist an der Zeit, einen ziemlich vergessenen Autor, wenn nicht schon zu preisen, dann doch wenigstens an dieser Stelle zu erwähnen: Helmut Domke. Bislang findet man seinen Namen im Internet fast nur in Literaturlisten, seine Bücher gibt es bloß noch antiquarisch. Lediglich das Westfälische Autorenlexikon verrät ein wenig mehr über ihn: 1914 in Recklinghausen geboren, 1939 promoviert, vom Weltkrieg schwerbeschädigt, 1986 gestorben. Domke war Feuilletonist, vor allem aber hat er Reiseführer verfaßt, Reiseliteratur eigentlich, im besten Sinne schwülstig, in ihrem hohen Ton heute mitunter allerdings unfreiwillig komisch. Weiterlesen

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